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Die glorreichen Zeiten der deutschen Automobilindustrie sind vorbei. Ob das nun an der verschlafenen Umstellung von den Verbrennern auf Elektroantrieb liegt, oder ob es da andere Gründe gibt, sagt Ihnen Gero von Sonneberg in seinem ebook:
Unser Verkehr 2041 (sehr zu empfehlen).
Daran sind die Politiker ausnahmsweise einmal nicht schuld.
Das soll jetzt aber nicht als Lob aufgefasst werden. Sie sind in anderer Richtung gefordert und da gibt es viel zu tun.
Die Verbrenner haben ihre Arbeit geleistet und es ist schon schade, diese technischen Meisterleistungen, nur noch im Museum bestaunen zu können.
Vom ersten Motorwagen bis heute haben sie eine unvergleichliche Entwicklung durchgemacht. Damals musste Berta Benz das Benzin noch in der Apotheke kaufen.
Heute bringen schon Kleinwagen die 2oo km/h auf die Straße. In der Oberklasse sind 500 PS keine Seltenheit mehr. Zwischenzeitlich hat man allerdings entdeckt, dass weder 200 km/h, noch 500 PS eine Garantie für vorwärtskommen sind.
Egal, ob das Auto 12.000 € oder 1.000.000 € gekostet hat, im Stau stehen sie unbeweglich nebeneinander.
Auch wenn ein unbelehrbarer (oder gekaufter) Professor lauthals und immer wieder verkündet, dass wir unser Verkehrsproblem nur mit mehr Autos und mehr Straßen bewältigen können, ist es falsch.
Ich erinnere mich noch an die Zeit, als man befürchtete, dass wir einmal 1 Million Autos auf den Straßen haben werden. Auf einer nächtlichen Heimfahrt sind mir auf der A 5 zwischen Karlsruhe und Basel vielleicht 2 andere Fahrzeuge begegnet. Es war ausgesprochen langweilig und damit auch gefährlich.
Die Vmax eines guten Mittelklassefahrzeuges lag damals unter 150 km/h und man ermüdete doch sehr, auf langen Fahrten in der Nacht. Das ist heute etwas anders, denn mit 200 km/h ist man hellwach, wenn man sich der Situation wirklich bewusst ist.
Heute sind 46 Millionen Pkw auf Deutschlands Straßen und die Staus nehmen zwangsläufig zu. Die Staudurchsagen im Radio werden in NRW z. B. nur noch bei Staus über 6 km Länge durchgesagt.
In Deutschland stehen wir zwischenzeitlich jährlich 50 Stunden im Stau. Und neueste Studien haben ergeben, dass im Durchschnitt jedes Fahrzeug nur zu 5% seiner Zeit bewegt wird.
Also stehen unsere 46 Millionen Pkw, die einen Neuwert von etwas über 1 Billion Euros darstellen, zu 95% ungenutzt herum. Wirtschaftlich ist das nicht.
Nun wollen Daimler und BMW ihre Aktivitäten im Elektrobereich zusammenlegen. VW will Milliarden in Elektrofahrzeuge investieren.
So richtig glaubhaft sind die Aktivitäten leider nicht.
Die aktuellen Elektrofahrzeuge sind nur eine Übergangslösung. Das wissen die Hersteller ganz genau. Darum sind auch die Aktivitäten nur halbherzig. Wenn VW tönt, in den nächsten Jahren 70 neue Modelle auf den Markt zu bringen, dann ist das eine freche Lüge.
Autonome Fahrzeuge sind die Zukunft.
Die Zukunft wird uns die autonomen Fahrzeuge bringen. Das bedeutet, dass die Autos ihr Eigenleben führen. Wir werden sie mit einem Smartphone bestellen und unser Fahrtziel angeben.
In wenigen Minuten wird ein Fahrzeug vorfahren, wir steigen ein und am Ziel verlassen wir die Transportkabine wieder. Sie entfernt sich zum nächsten Einsatz. Die Parkplatzsuche und Parkgebühren entfallen komplett.
Diese Fahrzeuge sind schon im Praxistest und werden derzeit als fahrerlose Taxis bezeichnet. Die deutschen Hersteller haben die Sache unterschätzt, oder sie trauen sich nicht mit der Wahrheit herauszurücken. Mir ist schon klar, dass sie in einer Zwickmühle stecken.
Würden sie heute zugeben, dass sie in wenigen Jahren keine Verbrenner mehr herstellen, dann könnten sie morgen ihre Werkstore schließen und Insolvenz anmelden.
Darum verstecken sie sich hinter allerlei Luxuszubehör und diversen Bezeichnungen dieser Fahrhilfen.
Die richtigen Bezeichnungen sind Level 0 bis Level 5. Ich will Sie jetzt nicht mit den Definitionen langweilen, das können Sie googlen und erhalten die genauen Levels. Derzeit bieten die deutschen Hersteller Level 2, Level 3 und schwärmen von Level 4.
Aber nur Level 5 ist die Lösung. Nämlich das vollkommen fahrerlose Fahrzeug, ohne Lenkung und Gaspedal. Diese Fahrzeuge werden computergesteuert, zentral eingesetzt und sind eng mit dem ÖPNV verbunden. Der Fernverkehr kommt später dazu.
Das bedeutet, dass wir kein eigenes Fahrzeug mehr kaufen müssen.
Es wird für die Menschen, die sich absolut nicht in fremde Autos setzen wollen, individuell eingerichtete und gestaltete Fahrzeuge geben, die gekauft werden können. Sie müssen also ihre Garage nicht umbauen. Aber sobald sie sich bei der Nutzung in den allgemeinen Verkehr einordnen, sind die im System und müssen den Computer akzeptieren. Es gibt also keine „schnelleren“ Fahrzeuge mehr, mit denen man „seine Potenz beweisen will“.
Die autonomen Fahrzeuge machen allerdings NUR MIT LEVEL 5 Sinn.
Alles andere ist zu gefährlich und nicht optimal einsetzbar. Es wird also keinen Individualverkehr mehr geben. Die heutigen Autos werden nicht mehr zugelassen und ab einem bestimmten Zeitpunkt sogar verboten, damit die Autonomen ungestört verkehren könne
